Hohes Defizit Stadt Köln verhängt Haushaltssperre

Stark steigende Sozialkosten und stagnierende Gewerbesteuern zwingen Köln zur Haushaltssperre. Die Stadt rechnet mit einem Haushaltsdefizit von mehr als einer halben Milliarde Euro.
Die Stadt Köln hat eine Haushaltssperre bis zum 31. Dezember 2025 verhängt. Dies teilte die Stadtverwaltung am Dienstag in einer Pressemitteilung mit.
Das erwartete Defizit wächst auf rund 582 Millionen Euro – statt der erwarteten 399,5 Millionen. Die Verwaltung nennt stark steigende Sozial- und Jugendhilfekosten sowie stagnierende Gewerbesteuereinnahmen als Hauptgründe.
Nur noch verpflichtende oder notwendige Ausgaben erlaubt
Stadtkämmerin Prof. Dr. Dörte Diemert ordnete die Sperre gemeinsam mit dem neuen Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) an. Ab sofort sind nur noch rechtlich verpflichtende oder zwingend notwendige Ausgaben erlaubt. Freiwillige Projekte, Maßnahmen oder Verträge bleiben bis auf Weiteres gesperrt.
Der Erlass einer Haushaltssperre sei leider unvermeidlich erklärte Diemert. Nur durch sofortige Ausgabenbegrenzung könne die Stadt eine Haushaltssicherung mit gravierenden Folgen vermeiden.
Stadt berät im Dezember über Verlängerung der Haushaltssperre
Burmester betonte: "Wie fast alle Städte in Deutschland sieht sich auch Köln mit einer dramatischen Haushaltslage konfrontiert." Er forderte Land und Bund auf, "die finanzielle Lage der Kommunen ernst zu nehmen".
Im Dezember will die Stadt über eine mögliche Verlängerung der Sperre entscheiden, wenn aktualisierte Finanzdaten vorliegen. Der Stadtrat wird am 6. November 2025 über die Maßnahmen informiert. Burmester hatte als Kölner Oberbürgermeister erst am Samstag, 1. November, die Amtsgeschäfte von seiner Vorgängerin Henriette Reker (parteilos) übernommen.
- Pressemitteilung der Stadt Köln (per E-Mail)