Festnahme in Hamburg Funktionär der PKK gefasst – Wohnung in Köln durchsucht

Ermittler haben einen mutmaßlichen hochrangigen Funktionär der verbotenen PKK festgenommen. Auch wurde die Kölner Wohnung des 54-Jährigen durchsucht.
Ermittler haben in Hamburg einen mutmaßlichen Regionalkader der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) festgenommen. Die Festnahme des 54-jährigen türkischen Staatsangehörigen erfolgte aufgrund eines Haftbefehls des Oberlandesgerichts Dresden, wie das sächsische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Dienstag mitteilten. Die Beamten durchsuchten auch die Wohnung des Tatverdächtigen in Köln.
Der Verdächtige soll bundesweit als hauptamtlicher Gebietsleiter der PKK agiert haben. Er organisierte laut Ermittlern jährliche Spendenkampagnen für die Organisation, die von der Türkei und westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft wird. Zudem beaufsichtigte und führte er nachgeordnete PKK-Kader und organisierte Propagandaveranstaltungen und Versammlungen.
Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
Von Anfang 2015 bis Juli 2018 soll der 54-Jährige das PKK-Gebiet Sachsen geleitet haben. Dieses umfasst Dresden, Leipzig und Chemnitz in Sachsen, Magdeburg und Halle in Sachsen-Anhalt sowie Polen und die Tschechische Republik. Später arbeitete er als PKK-Gebietsleiter im Saarland, in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und zuletzt in Hamburg.
Die Behörden werfen dem Beschuldigten die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor. Er soll dem Ermittlungsrichter beim Oberlandesgericht Dresden vorgeführt werden.
PKK gab im Mai ihre Auflösung bekannt
Die Ermittler durchsuchten zudem Objekte von zwei weiteren 46 und 53 Jahre alten Beschuldigten in Bautzen. Beide stehen unter Verdacht der Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung der PKK. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten Mobiltelefone, Speichermedien, Unterlagen und größere Mengen Bargeld. Polizisten aus Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen unterstützten den Einsatz.
Die PKK hatte im Mai ihre Auflösung bekannt gegeben und ihren jahrzehntelangen bewaffneten Kampf für die Rechte der Kurden für beendet erklärt. Sie folgte damit einem Aufruf des seit 1999 wegen Hochverrats inhaftierten PKK-Gründers Abdullah Öcalan.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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