Fritz Schramma "Nicht mehr meine Partei": Kölner Ex-OB tritt aus der CDU aus

Nach der Wahlschlappe im September eskaliert die Situation in der Kölner CDU. Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma wählt drastische Worte – und zieht Konsequenzen.
Die 50-Jahr-Feier wird es nicht mehr geben: Kölns ehemaliger Oberbürgermeister Fritz Schramma hat im Alter von 78 Jahren seine CDU-Mitgliedschaft beendet. Seine Frau und Tochter zogen mit ihm die Konsequenz. Der langjährige Kommunalpolitiker wirft der Kölner Parteiführung Versagen und Machterhalt vor. Das berichtete zunächst die "Kölnische Rundschau".
Den Ausschlag gab demnach die Wahlniederlage im September. Bereits am Morgen danach ließen sich Fraktionschef Bernd Petelkau und Geschäftsführer Niklas Kienitz gegen 8 Uhr in ihren Ämtern bestätigen – ohne jede Selbstkritik. "Bei dieser katastrophalen Wahl sind alle Ziele verfehlt worden", wird Schramma von der "Kölnischen Rundschau" zitiert. "Ich mache das einfach nicht mehr mit."
Ex-OB Schramma kritisiert Kölner CDU-Chefin Serap Güler scharf
Besonders scharf kritisiert der Ex-OB die Parteichefin Serap Güler. Die Bundestagsabgeordnete sei zwar der "unbestrittene Star der Kölner CDU nach außen", als Vorsitzende aber eine Fehlbesetzung. "Das kann man nicht leisten, wenn man in Berlin sitzt und sogar noch weltweit unterwegs ist", so Schramma.
Seine Analyse fällt vernichtend aus: "Der Fisch stinkt vom Kopf her." Die Basis werde komplett ignoriert, engagierte Mitglieder kämen nicht zum Zug, "weil dieses alte System an der Spitze so verkrustet ist". "Die Jungs und Mädels machen das nach wie vor nur, um ihre eigenen Pfründe zu sichern", ärgert sich Schramma: "Das möchte ich nicht mittragen, das ist nicht mehr meine Partei."
- ksta.de: Kölns Ex-OB Fritz Schramma tritt aus der CDU aus
- rundschau-online.de: Fritz Schramma verlässt die CDU