Sie sollen Tiere gequält haben Prozess gegen Mitarbeiter von Horror-Schlachthof startet

In einem Schlachthof in Hürth sollen sie Tiere grausam behandelt haben, bald stehen die vier Beschäftigten vor dem Amtsgericht Köln. Tierschützer kündigen eine Demo an.
Es sind schreckliche Szenen, die sich auf einem Schlachthof in Hürth bei Köln abgespielt haben sollen: Beschäftigte des Betriebs sollen Tiere gequält und misshandelt, ihnen nicht zur Schlachtung notwendige Schmerzen und Leiden zugefügt haben. Deswegen müssen sich ab dem 24. Oktober vier Mitarbeiter des Schlachthofs vor dem Kölner Amtsgericht verantworten, wie das Gericht auf Anfrage von t-online bestätigte.
Den Männern wird vorgeworfen, in den Jahren 2022 und 2023 "zahlreiche Tiere bei der Schlachtung tierschutzwidrig behandelt zu haben". Demnach sollen die Angeklagten, einen "durch erhebliche Gewalt gekennzeichneten Umgang mit den Tieren" an den Tag gelegt haben, um bei ihrer Tätigkeit Zeit und Aufwand zu sparen.
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Schläge und Schlachtungen ohne Betäubung
Der Fall wurde publik, nachdem die Tierschutzorganisation Aninova mit versteckten Kameras Aufnahmen in dem Betrieb angefertigt hatte. Auf diesen soll unter anderem zu sehen sein, wie Tieren ohne Betäubung die Kehlen durchgeschnitten wurden, Schafe an Beinen und Schwänzen in den Schlachtraum geschliffen und Tiere mit Mistgabeln geschlagen wurden. Das schreibt die Organisation in einer Pressemitteilung. Das Veterinäramt Bergheim ließ den Betrieb nach den Hinweisen schließen.
Laut Amtsgericht hätten die Angeklagten durch die Reaktionen der Tiere erkennen können, dass sie Schmerzen und Qualen erlitten – eingeschritten sei jedoch keiner der Beschäftigten. Das Gericht betont jedoch, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung für die Angeklagten gelte.
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Aninova will vor dem Kölner Amtsgericht demonstrieren
Wie die Tierschutzorganisation Aninova schreibt, sei ein Verfahren gegen den Betreiber des Schlachthofs abgelehnt worden. In einer Mitteilung erklärt das Amtsgericht, dass dem Beschuldigten Verstöße gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch vorgeworfen wurden, es sich jedoch kein hinreichender Tatverdacht ergeben hätte.
Aninova aber fordert dennoch, dass auch der Betreiber des Schlachthofs zur Verantwortung gezogen wird, der Fall müsse auch auf der Ebene der Verantwortlichen konsequent und strafrechtlich aufgearbeitet werden. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, wird die Tierschutzorganisation am Tag des Prozessauftakts eine Demonstration vor dem Amtsgericht abhalten. Zu der Kundgebung werden laut eigenen Angaben ab 10.15 Uhr rund 30 Teilnehmer erwartet.
- presseportal.de: Mitteilung von Anivoa vom 15. Oktober 2025
- aninova.org: "Lebendig abgestochen: Schlachthof Hürth geschlossen"
- Anfrage beim Amtsgericht Köln