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Köln

Köln: 65 Obdachlose Opfer von Gewalt – Zahlen steigen bundesweit


Sechs Übergriffe pro Tag
Bericht: Immer mehr Obdachlose werden Opfer von Gewalt

Von t-online, jon

15.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Ein Obdachloser schläft vor einem geschlossenen Modegeschäft in Köln (Symbolbild): Eisige Temperaturen wie in diesem Winter sind für obdachlose Menschen lebensbedrohlich.Vergrößern des Bildes
Ein Obdachloser schläft vor einem geschlossenen Modegeschäft in Köln (Symbolbild): In ganz NRW gab es 2024 351 gemeldete Übergriffe auf Wohnungslose. (Quelle: Rupert Oberhäuser/imago-images-bilder)
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65 Obdachlose wurden in Köln 2024 Opfer von Übergriffen. Bundesweit steigen die Zahlen. Doch über ein wichtiges Detail schweigt die Statistik komplett.

65 obdachlose Menschen sind im vergangenen Jahr in Köln Opfer von Gewalt geworden. Die Domstadt fügt sich damit in ein bundesweites Bild steigender Übergriffe ein: Insgesamt wurden 2194 Wohnungslose in Deutschland attackiert, wie Daten des Bundesinnenministeriums zeigen, die der "Rheinischen Post" vorliegen. Die Zahlen entstammen einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion.

In Nordrhein-Westfalen zählten die Behörden 351 betroffene Obdachlose, womit das Bundesland nach Berlin und Bayern an dritter Stelle steht. Innerhalb NRWs liegt Düsseldorf mit 75 Fällen vor Köln. Die Entwicklung ist besorgniserregend: Seit 2022, als noch 1986 Menschen bundesweit Opfer wurden, ist die Zahl kontinuierlich gestiegen. Das bedeutet durchschnittlich sechs Übergriffe pro Tag. Mehr als drei Viertel der Opfer sind Männer, die Täter fast ausschließlich.

Über die Motive der Gewalttäter existieren keinerlei Informationen

Sahra Mirow, Sprecherin für soziales Wohnen bei der Linksfraktion im Bundestag, schlägt Alarm. "Das Leben auf der Straße ist gefährlich, und die Daten zeigen, dass die Gewalt zunimmt", sagte sie der "Rheinischen Post". Aus den Zahlen gehe hervor, "dass obdachlose Menschen täglich, sieben Tage die Woche, in Angst leben". Ihre zentrale Forderung: Die Bundesregierung müsse endlich ausreichend sicheren Wohnraum schaffen und Beratungsangebote für Opfer etablieren.

Scharf kritisiert Mirow die mangelnde Datengrundlage: Über die Motive der Gewalttäter existieren keinerlei Informationen. Ebenso wenig wird bundesweit erfasst, wie viele Obdachlose an den Folgen von Hitze oder Kälte sterben. Die Politikerin nennt diese Lücken einen "Daten-Blackout" und ein "Armutszeugnis". Die Aufklärungsquote bei den Taten liegt insgesamt bei 72,8 Prozent, wobei Körperverletzungen deutlich häufiger aufgeklärt werden als Sachbeschädigungen.

Verwendete Quellen
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