1. FC Köln Nicht nur sportlich: Warum dieser FC-Profi von der WM träumt

Mit einer starken Saison im Trikot des 1. FC Köln will sich Kristoffer Lund für die WM 2026 empfehlen. Für den 23-Jährigen geht es dabei auch um ein Stück Heimat.
Mehrere Profis des 1. FC Köln dürfen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme am Turnier in den USA, Kanada und Mexiko machen. Jakub Kaminski kämpft mit Polen um die Qualifikation, Isak Johannesson mit Island. Jusuf Gazibegovic und Denis Huseinbasic hoffen noch auf eine Nominierung für Bosnien, der frisch berufene Sebastian Sebulonsen will sich in der norwegischen Auswahl festspielen. Und auch Youngster Said El Mala wird von Experten bereits als mögliche Überraschung für den deutschen WM-Kader gehandelt.
Für Lund ist die Situation etwas anders. Der Sohn einer US-Amerikanerin und eines Dänen hat bereits sieben Länderspiele für die Vereinigten Staaten absolviert. Sein Team ist als Gastgeber automatisch qualifiziert – trotzdem muss sich Lund seinen Platz erst wieder erarbeiten. Seit Oktober 2024 wurde er nicht mehr nominiert.
WM-Chancen durch FC-Wechsel erhöht
"Die WM in den USA ist für einen US-Nationalspieler ein Riesenerlebnis. Ich möchte unbedingt im Kader stehen und dieses Turnier spielen", sagt der 23-Jährige im Gespräch mit dem "GEISSBLOG" und schiebt nach: "Ich denke, durch meinen Wechsel in die Bundesliga und unsere aktuelle Performance haben sich meine Chancen erhöht."
Unter Trainer Lukas Kwasniok stand Lund in vier der ersten sechs Bundesliga-Spiele in der Startelf. Die Spielpraxis in Deutschland soll ihm helfen, sich für das US-Team wieder ins Gespräch zu bringen. Doch die Motivation des Defensivspielers geht über den reinen Sport hinaus. "Ich bin in Dänemark geboren und aufgewachsen, hatte aber auch immer eine enge Beziehung zu den Staaten. Als ich ein Kind war, sind wir ein-, zweimal im Jahr in die USA gereist", erzählt Lund.
Teile der Familie leben noch in den USA
Der vom FC Palermo ausgeliehene Kölner hat noch immer Familie in den USA. "Ich habe dort eine Großmutter und einen Großvater, auch eine Tante. Seit ich Fußballprofi bin, ist es aber sehr schwierig, sie zu besuchen – auch deshalb ist es mir so wichtig, für die Nationalmannschaft zu spielen. Das erleichtert es mir, meine Verbindung zum Land und meiner Familie dort zu stärken."
Langfristig will der Verteidiger noch viel erreichen. "Ich hoffe, dass ich noch mehr als zehn Jahre für die Nationalmannschaft spielen darf. Dann ist meine Beziehung zu Dänemark und den USA vielleicht 50:50", sagt Lund mit Blick auf seine Zukunft, die ihn im Sommer zur Weltmeisterschaft und danach weiterhin auch nach Köln führen soll.
- Eigene Beobachtungen