Mit Sitz in Köln Firma insolvent – Millionenzahlungen ausstehend?

Glasfaser-Firma insolvent: Subunternehmer bleiben auf hohen Forderungen sitzen. Was der Insolvenzverwalter jetzt ankündigt.
Die Phoenix Engineering GmbH hat unter anderem aufgrund von offener Rechnungen einen Insolvenzantrag eingereicht. In der vergangenen Woche hatte das Amtsgericht Köln einen vorläufigen Insolvenzverwalter für das auf Glasfaserausbau spezialisierte Unternehmen bestellt.
Für Baufirmen, die als Subunternehmer für Phoenix Engineering gearbeitet hatten, hat die Insolvenz erhebliche finanzielle Folgen: Nach Recherchen des SWR stehen bei mehreren Baufirmen aus den Verbandsgemeinden Bad Ems-Nassau und Loreley (Rheinland-Pfalz) Zahlungen in Höhe von mehr als 350.000 Euro aus. Phoenix Engineering hatte in mehr als zwei Dutzend Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis Glasfaserleitungen verlegt.
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Sind Millionen von Euro einfach verschwunden?
Das lokale Nachrichtenportal "BEN Kurier" beziffert die gesamten ausstehenden Zahlungen des Unternehmens deutschlandweit auf über 2,6 Millionen Euro. Eine Bestätigung gibt es dafür nicht. Der vorläufige Insolvenzverwalter teilte über den Sprecher einer beauftragten PR-Agentur dem SWR mit, dass zunächst die direkten Angestellten von Phoenix Engineering ihr Insolvenzgeld erhalten sollen.
Dies habe "oberste Priorität". Die Forderungen der Subunternehmer würden erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens geprüft. Zu Ansprüchen Dritter könne man derzeit keine Angaben machen, da es sich noch um ein vorläufiges Insolvenzverfahren handle.
"Der Insolvenzverwalter ist verpflichtet, in die Vergangenheit zu schauen. Aktuell geht es aber zunächst darum, die Gegenwart zu verstehen", erklärte der Sprecher gegenüber dem SWR. Man lege Wert auf einen geordneten Ablauf des Verfahrens.
Insolvenzverwalter widerspricht Berichten von obdachlosen Mitarbeitern
Berichten, wonach die Büroräume leer geräumt und die Geschäftsführung untergetaucht sei, widersprach der Sprecher bei t-online: "Die Kölner Büroräume sind keinesfalls leergeräumt. Der Geschäftsbetrieb in Köln wird nach wie vor in vollem Umfang aufrechterhalten. Die Mitarbeiter sind in ihren Büros und arbeiten von hier aus. Auch die Geschäftsführung ist vor Ort und arbeitet konstruktiv im vorläufigen Insolvenzverfahren mit."
Zudem habe das Unternehmen dafür Sorge getragen, dass alle Arbeitnehmer nicht auf der Straße landen. Auch dazu hatte es im Vorfeld Berichte gegeben. "Kein Beschäftigter (auch keiner rumänischen Herkunft) ist daher obdachlos geworden."
In den kommenden Wochen sollen im Verfahren weitere Gespräche geführt werden: "Der vorläufige Insolvenzverwalter und die Geschäftsführung tauschen sich täglich dazu aus, wie der Geschäftsbetrieb erfolgreich stabilisiert und fortgeführt wird. Auch Investorengespräche werden von der Geschäftsführung begleitet."
Hinweis: In einer vorherigen Version des Textes hieß es aufgrund der Berichterstattung mehrerer Medien, dass die Geschäftsführung nicht mehr auffindbar war, Büroräume in Köln geräumt wurden und Mitarbeitende aufgrund der Insolvenz obdachlos geworden sind. Nach einer Stellungnahme durch den Insolvenzverwalter hat t-online diese Angaben korrigiert.
- Amtsgericht Köln, Aktenzeichen: 70j IN 196/25
- swr.de: "Glasfaser-Pleite: Subunternehmer aus dem Rhein-Lahn-Kreis warten auf ihr Geld"
- ben-kurier.de: "Glasfaser – Phoenix Engineering meldet Insolvenz an: Mitarbeiter getürmt – Büro leergeräumt"
- Mitteilung eines Sprechers des Insolvenzverwalters