Stadt stellt Anzeige Unbekannter verstümmelt 30 Jahre alten Baum: teurer Schaden

Mysteriöse Tat in Köln-Chorweiler: Eine 30 Jahre alte Rosskastanie wird durch eine Brandattacke schwer zugerichtet. Kommt so etwas öfter vor?
Das Kölner Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat einen schwerwiegenden Fall von Baumfrevel in der Elbeallee in Chorweiler entdeckt. Am Eingang des Kinderspielplatzes gegenüber den Häusern am Spreeweg wurde eine etwa 30 Jahre alte Rosskastanie durch eine "gezielte Hitzeeinwirkung im Stammbereich" beschädigt, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.
Auf einem Foto, das die Stadt t-online zur Verfügung gestellt hat, sind die Folgen der Baumattacke im Kölner Norden deutlich zu sehen: Vom Boden bis zum Wipfel der Rosskastanie ist die Rinde verbrannt, teils ist auch das blanke Holz darunter von den Flammen angegriffen worden. Den entstandenen finanziellen Schaden schätzt die Stadt laut einer Sprecherin auf zwischen 4.000 und 5.000 Euro.
Die Stadt Köln hat in der Sache Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt. Die Stadtsprecherin erklärte auf Nachfrage: "Der Baum ist ein wirtschaftlicher Totalschaden. Er wird aufgrund des hohen Schädigungsgrades kurzfristig wohl absterben (ein bis drei Jahre). Da er ansonsten standsicher ist, bleibt er so lange stehen."
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Fälle von Baumfrevel kosten die Stadt teils mehrere tausend Euro
"Es handelt sich nicht um ein Chorweiler-spezifisches Phänomen, Fälle von Baumfrevel treten sporadisch im ganzen Stadtgebiet hin und wieder auf", erklärte eine Stadtsprecherin auf Anfrage von t-online am Montagmorgen.
Im Frühjahr hatte das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen zwei Baumfrevel-Fälle in Chorweiler und Roggendorf beobachtet: Auf einer Forstfläche hinter dem Aqualand, einem beliebten Schwimmband im Kölner Norden, hatte ein Unbekannter versucht, einen rund 50 Jahre alten und gesunden Ahorn zu fällen – ließ dann aber davon ab.
Der Baum musste gefällt werden, die Stadt ging hier von einem Schaden von etwa 500 Euro aus. In Roggendorf hatte ein Unbekannter sich zudem die Mühe gemacht, einen Baum am Straberger Weg bis auf eine Höhe von rund 1,5 Meter einzuritzen und die Rinde teilweise abzuschälen. Der Ahorn musste wegen des massiven Schadens, laut Stadt etwa 3.500 Euro, gefällt und ersetzt werden. In den beiden Fällen aus dem April erstattete die Stadt ebenfalls Anzeige bei der Polizei.
Der sogenannte Baumfrevel fällt im Strafrecht unter die Sachbeschädigung, teils greifen aber auch andere Paragrafen: Täter müssen laut dem Portal "anwalt.de" in Deutschland mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro, aber auch einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen.
- Antwort auf Anfrage bei der Stadt Köln
- Pressemitteilung der Stadt Köln, 19.09.2025
- anwalt.de: "Vergiftete & zerstörte Bäume - Rechtliche Folgen und Konsequenzen (Umweltrecht, Baumschutzrecht, Schadenersatz)"
