Vor Hochsicherheitsprozess Kölner Justizzentrum nach Kofferfund abgeriegelt
Vor einem Hochsicherheitsprozess im Kölner Drogenkrieg muss das Landgericht abgesperrt werden. Ein herrenloser Koffer versetzt die Polizei in Alarmbereitschaft.
Das Kölner Landgericht ist am Montagmorgen von der Polizei abgesperrt worden. Grund dafür war ein herrenloser Koffer. Die Sperrung erfolgte gegen 9 Uhr, Justizbeamte und Polizei sperrten alle Eingänge zum Gerichtsgebäude an der Luxemburger Straße sowie die Zufahrt zum Parkhaus ab. Auch das Ordnungsamt war vor Ort.
Gegen 13.20 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden, das Gepäckstück stellte sich als harmlos heraus. Der Besitzer des Koffers meldete sich demnach kurz nachdem Bombenentschärfer des Landeskriminalamts den Koffer geröntgt hatten.
Mann vergisst Koffer wegen Streit mit Ehefrau
Der Mann gab an, am Morgen einen Termin im Gericht gehabt zu haben. Nach einem Anruf seiner Frau seien beide in Streit geraten und er habe das Gericht Hals über Kopf verlassen. Erst später sei ihm aufgefallen, dass der Koffer fehle. Im Koffer waren Kleidung und weitere Alltagsgegenstände. Dem Mann drohen keine strafrechtlichen Konsequenzen.
Der Fund des herrenlosen Koffers war angesichts eines laufenden Verfahrens im sogenannten Kölner Drogenkrieg besonders brisant: Am Montagmorgen war ein Kronzeuge und Angeklagter unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen mit einem Hubschrauber eingeflogen worden.
Ebenfalls am Montag sollte vor dem Landgericht ein weiterer Prozess im Kölner Drogenkrieg fortgesetzt werden. Gegen drei Angeklagte, die an dem Tatkomplex beteiligt gewesen sein sollen, wird das Urteil erwartet. Den Männern drohen bis zu acht Jahre Haft.
- Reporter vor Ort


